FASZINATION KÖRPER

"Wissenswertes über deinen Körper"

Faszination Körper

Unser Körper ist wortwörtlich faszinierend und sicher gibt es noch andere Begriffe, die versuchen, dieses Wunderwerk zu beschreiben. Er ist wie ein eigenes kleines Universum und enthält Planeten mit ihren eigenen Ökosystemen. Jedes System erfüllt ihre spezifische Aufgabe und dennoch können sie durch ihre ausgezeichnete Infrastruktur perfekt zusammenarbeiten, um ein großes ganzes System am Laufen zu halten. Wie in einer Großstadt, in der verschiedene Firmen, Unternehmen und Organisationen gleichzeitig für sich, aber auch miteinander arbeiten und so ein ganzes System bilden.

Je nachdem wie wir mit unserem Wunderwerk umgehen, funktioniert dieses System mehr oder weniger gut. Alles in allem leistet unser Körper jeden Tag, für jede Sekunde unglaubliches und dafür sollten wir ihm höchst Dankbar sein.

Wir aus der ALTERUM, versuchen zumindest etwas dieses Wunderwerk zu beschreiben und unser Wissen durch unsere Blogbeiträge mit euch zu teilen.

Viel Spaß beim Entdecken deines Körpers!

Unser Ellenbogen

Menschen, welche ihren Ellenbogen nicht mehr vollständig beugen oder strecken können, wissen, wie viel Freiheit uns dieses Gelenk doch gibt.

Nach etwas zu greifen oder etwas zu sich heranziehen zu wollen, ist ein großer Bestandteil unseres Alltages, aber nicht der einzige. Wir nutzen die Beuge-, Streck- und Drehfunktion unseres Ellenbogens, ohne dass wir es merken, fast den ganzen Tag. Ganz unbewusst z. B. während der Gestik, wenn wir etwas essen, beim Arbeiten oder beim Wäsche aufhängen.

Wie schafft es dieses Gelenk, so viele Bewegungen auf einmal zu tun und dabei noch stabil zu bleiben?

Das Ellenbogengelenk setzt sich aus 3 Knochen zusammen:

  • Oberarm (Humerus)
  • Elle (Ulnar)
  • Speiche (Radius)

Da alle 3 Knochen mit nur einer einzigen Gelenkkapsel verbunden sind, stellt das Ellenbogengelenk funktionell 3 Teilgelenke mit unterschiedlichen Bewegungsmöglichkeiten dar:

  • Oberarm-Ellengelenk
  • Oberarm-Speichengelenk
  • Speichen-Ellengelenk

Das Oberarm-Ellengelenk ist ein Scharniergelenk und ermöglicht daher nur die Beuge- und die Streckbewegung.

Das Oberarm-Speichengelenk gleicht einem Kugelgelenk und konnte eigentlich jede Bewegung ausführen. Da es allerdings durch ein ringförmiges Band ausgehend von dem Oberarm umschlossen ist, wird diesem Gelenk lediglich die Beuge- und Streckbewegung ermöglicht sowie die Einwärts- und Auswärtsbewegung. Diese findet im Speichen-Ellengelenk statt, wobei während der Drehbewegung stets die Speiche gegen die fixierte Elle verdreht wird.

Gesichert und stabilisiert wird das Ellenbogengelenk primär durch die umliegenden Bänder. 2 starke Seitenbänder sind an der Innen- und Außenseite mit der Gelenkkapsel des Ellenbogengelenkes verwachsen. Weitere Bänder umschließen das Ellenbogengelenk diagonal und verhindern so, das Überstrecken unseres Gelenkes, wenn unsere Muskeln den Bierkasten nicht mehr halten können! 😃

Der wohl berühmteste Muskel, welcher mit der Speiche verwachsen ist, ist unser geliebter Bizeps. Dieser gehört zu den primär einwirkenden Muskeln und übt die Flexion aus, der Gegenspieler hierzu ist der Trizeps, welcher die Extension ausübt. Dieser macht im Volumen den größten Anteil des Oberarmes aus! Wer mit einem dicken Oberarm beeindrucken möchte, sollte den Fokus im Training also nicht nur im Bizeps legen, sondern besonders auch im Trizeps. 😉

Schmerzen im Ellenbogen … eine nervige Angelegenheit. Und die Liste an Ellenbogenschmerzen ist nicht gerade klein! Schmerzen an der Innenseite, Außenseite, an beiden Seiten, nur beim Aufstützen, bloß beim Strecken, es drückt oder zieht oder brennt etc. Doch all diese Beschreibungen können ein Hinweis geben, woher der Schmerz kommen könnte.

Grundsätzlich ist sich wieder die Frage zu stellen, welchen Belastungen und nicht Belastungen du ausgesetzt bist, denn daraus lassen sich einige Rückschlüsse ziehen. Dazu zählen sportliche Aktivitäten, einseitige Belastungen im Alltag, z. B. bedingt durch die Arbeit und auch Unfälle. Meistens gibt es nicht nur ein Übeltäter, der die Schmerzen verursacht. Oft sind es mehrere Muskel-u. Sehnenverbände, das Gelenk an sich welches entzündet sein kann oder auch die Schleimbeutel. Oftmals können auch Ergüsse und Schwellungen auftreten. Kommt es zu Kompressionen des Ellennervs (Nervus ulnaris) entstehen ausstrahlende Schmerzen, Greifschwäche und Taubheit bis in die Finger hinein. Wenn ein Nerv des Ellenbogengelenkes ein Engpass erfährt oder eine Reizung, so kann es auch mal brennen. Gern zeigen sich hier auch andere Erkrankungen, wie die Rheumatoide Arthritis, die Gicht oder andere Kristallarthropathien.

Die Behandlung des Ellenbogengelenkes richtet sich immer nach der zugrunde liegenden Ursache. Gern werden im konservativen Bereich mehrere Therapieformen gleichzeitig angewandt. Das macht auch Sinn, denn unser Ellenbogengelenk ist genauso vielseitig wie unser Alltag. So könnte eine Ernährungsanpassung und die richtige Sporttherapie eine gelungene Kombination sein, welche eine OP oder Ähnliches verhindern kann. Es gibt natürlich noch sehr viele andere Therapien wie die Wärme- und Kältebehandlung, Akupunktur, Ultraschall etc. Die Praxis zeigt, dass sich Ellenbogenschmerzen in der Regel hervorragend durch konservative Therapien behandeln lassen. In jedem Fall gilt, nicht zu lange warten! Wenn dir dein Körper schon ein Zeichen gibt, dass etwas nicht stimmt, so höre auf ihn!

Eine sehr schmerzhafte Erscheinungsform des Ellenbogengelenkes kann der Tennisellbogen sein. Entzündet sind hierbei die Ansätze der Streckermuskulatur des Unterarmes oder auch andere Muskelketten, welche wie diese einen ähnlichen Sehnenansatz haben. Die Streckermuskulatur hat ihren Ansatz außen, oberhalb des Ellenbogengelenkes. Sie ziehen sich also vom Ende des Oberarmknochens entlang über dem Ellenbogengelenk bis zu den Fingern und dem Handgelenk.

Menschen, die hier eine Entzündung erfahren, klagen über:

  • Druckschmerz an der Außenseite des Ellenbogengelenkes
  • Stechende Schmerzen bei Beuge- und Drehbewegungen
  • Strahlende Schmerzen im Unterarm, bis zum Handgelenk
  • Kraftverlust der betroffenen Hand beim Greifen
  • Schwellung des betroffenen Ellenbogengelenkes

Wie der Name schon sagt, entwickeln oft Menschen, welche sehr viel Tennis spielen, meist mit falscher Technik, eine Entzündung der Streckmuskulatur des Unterarmes. Es sind aber nicht nur die Tennisspieler, sondern auch Handwerker, Maler und Büro Tätige, welche berufsbedingt viel über diese Muskulatur arbeiten.

Größtenteils geschieht solch eine Entzündung nicht von heute auf morgen, sondern über einen längeren Zeitraum der Beanspruchung. Gerne werden die ersten Anzeichen von entwickelnden Schmerzen ignoriert, wodurch sich die schleichende Entzündung natürlich nicht in Luft auflöst. Aber auch einmalige, sehr beanspruchende Reizungen, haben das Potenzial, zeitweilig für eine Entzündung der Sehnenansätze zu sorgen. Hier ist der Heilungsprozess jedoch wesentlich kürzer als in der chronifizierten Entzündungsform.

Je nachdem wie entzündet die Sehnenansätze der betroffenen Muskulatur sind, kann konservativ mit verschiedenen Methoden behandelt werden. Hierzu zählen einige manuelle Therapieformen, wie z.B. die Massage und Triggerpunktbehandlung. Des Weiteren wird mit Dehnungs- und Mobilisationsübungen Abhilfe verschafft, welche gerade für die affinen Berufsgruppen immer wieder angewandt werden können und sollten, um dauerhaft Entlastung zu bringen. Ergänzend dazu ist das Taping sehr erfolgreich oder auch das Injizieren entzündungshemmender Homöopathika und die Kältetherapie. Es gibt jedoch noch viele weitere Behandlungsmethoden, die ihre Berechtigung haben.

Es gilt wie immer, meldet sich der Körper, dann höre hin, was er sagt. Die meisten Problematiken entwickeln sich aus unserem Alltag. Glücklicherweise kann man diesen immer zugunsten der Gesundheit anpassen.

Unser Schultergelenk

Unsere Schulter ist wohl das komplexiste und beweglichste Gelenk welches wir haben. Was für ein Wunderwerk, dass es uns so viel Bewegungsfreiheit ermöglicht und dennoch so stark ist!

Wie ist das möglich? Schauen wir uns unsere Schulter mal genauer an.

Nicht überraschend ist, dass unser Schultergelenk zu den Kugelgelenken zugeordnet wird. Kugelgelenke sind bekannt für ihre Bewegungsfreiheit in allen Richtungen. Doch bei unserer Schulter gib es noch eine Besonderheit. Knöchern wird das Gelenk es aus der, Achtung, „kleinen“ Gelenkspfanne des Schulterblattes (Scapula) und dem „großen“ Gelenkkopf des Oberarmknochens (Humerus) gebildet. Das Größenverhältnis der beiden Gelenkflächen (Pfanne:Kopf) beträgt 1:4. Aufgrund dieser Tatsache verfügt unser Schultergelenk das gewisse Extramaß an Bewegungsfreiheit.

Die Hauptbewegungsrichtungen unserer Schulter sind:

  • das Vorheben und Rückheben
  • das Seitheben und Senken zu guter Letzt
  • die Außen- und Innenrotation

Zur Schulter gehört natürlich auch der Schultergürtel, welcher die Schulter bestmöglich in ihren Bewegungen unterstützt und es unserer Schulter und damit auch unserem Arm ermöglicht, mit unserem Oberkörper verbunden zu sein.

Der Schultergürtel besteht auf jeder Körperseite jeweils aus dem Schulterblatt (Scapula), welches mit unserem Oberarm (Humerus) und dem Schlüsselbein (Clavicula) verbunden ist, welches zur Körpermitte mit unserem Brustbein (Sternum) verbunden ist. Wieeinee Klammer oder ein Gürtel umschließt der Schultergürtel also unseren Oberkörper. Knöchern und vor allem Muskulär.

Das Schultergelenk und unser Schultergürtel werden also primär muskulär gesichert.

Die muskuläre Sicherung geschieht, so kann man es sich vorstellen, über 2 Muskelschichten. Schicht Nr. 1 (primärer Stabilisator) ist die Rotatorenmanschette, welche den Oberarmkopf im Schultergelenk wie eine Manschette umschließt und so in ihrer Position hält. Sie setzen alle am Schulterblatt an und ziehen sich von dort zum Oberarm. Wie der Name schon verrät, führen diese allesamt eine rotatorische Funktion aus. Die Rotatorenmanschette besteht aus vier kleinen Muskeln:

  • M. infraspinatus
  • M. subscapularis
  • M. teres minor
  • M. subscapularis

Die darüberliegende Schicht Nr. 2 ist die des Schultergürtels, die die wir von außen sehen und unsere Schulter optisch formt. Da die Muskulatur des Schultergürtels größer ist, sind sie für unsere Hauptbewegungsrichtungen zuständig, welche einen höheren Kraftaufwand benötigen. Der Schultergürtel besteht hauptsächlich aus:

  • M. pectoralis minor/major (Brustmuskulatur)
  • M. deltoideus (Schulter)
  • M. trapezius (Nacken)
  • M. latisimus dorsi (breiter Rückenmuskel)
  • M. seratus anterior (vorderer Sägemuskel)

Viele Muskeln, für ein recht kleines Gelenk. Aber stellt euch mal euren Körper ohne Arme vor! Da können wir unserer Schulter und allem, was dazu gehört doch echt dankbar sein 😃

Für Schulterschmerzen, benötigt es keinen großen Unfall oder Verletzungen. Zumindest nicht für die meisten Schmerzen. Schulterschmerzen können ganz verschiedene Ursachen haben.

Eher sollte mal wieder ein Auge auf den Alltag geworfen werden. Oft klagen Menschen über Schulterschmerzen, welche bereits Haltungsschäden aufweisen. Und diese kommen nicht von selbst. Die Abweichung der Haltung von der Norm ist ein ganz natürlicher Prozess des Körpers. Unser Körper passt sich immer der Haltung an, welche wir am Tag am häufigsten einnehmen.

Wie er sich eben an körperliche Aktivitäten oder nicht Aktivitäten anpasst.

Die Haltung am Arbeitsplatz sieht doch meistens so aus: Runder Rücken, vorgezogene Schultern, vielleicht noch Schultern, die hochgezogen werden. Alles kein Problem. Doch findet dazu der körperliche Ausgleich statt? Wird die Haltung vielleicht noch durch falsches Training begünstigt?

Oder gehst du einer Tätigkeit nach, in der du die Arme viel nach vorn und über den Kopf bewegen muss? Schläfst du ausschließlich auf der Seite? Und so viele Fragen mehr, die noch gestellt werden könnten. Es gibt 2 Grundaussagen, die es zu beachten gilt. Das Maß ist das Gift und eine gesunde Balance entsteht nicht von selbst.

Die Schulter wird in unserem Alltag also nicht mehr in ihrem vollen Bewegungsumfang genutzt. Die Folge ist, dass sich der eigentlich sehr große Bewegungsradius unserer Schulter hauptsächlich auf unsere einseitige Nutzung beschränkt. Der Bewegungsradius wird also immer kleiner und kleiner. Die Schulter wird unbeweglich und steif. Die Muskulatur wird nur einseitig entwickelt. Es entsteht eine Dysbalance. Die eine Muskulatur und auch die Sehnen werden überfordert und überreizt, denn sie ist ja nicht dafür gedacht alles allein zu machen und die andere verkümmert immer mehr und kann in den Bewegungen nur noch wenig Unterstützung leisten.

Aber keine Angst! So wie man in die Fehlhaltungen oder in die Schmerzen hineinrutscht, so findet man auch wieder hinaus. Durch einen bewussten Blick im Alltag auf seine Haltung und durch ein ausgewogenes Training kann der Körper wieder perfekt in die Selbstheilung kommen. Man muss ihm nur die Hilfe geben! 🙂

Tja, das „Impingementsyndrom“ ist in der Wissenschaft tatsächlich heiß diskutiert. Denn bisher beruht alles nur auf Theorien, doch bewiesen ist noch gar nichts!

Leider schwirren um diese Thematik herum viele Mythen, die jedoch als festes Indizien herangezogen werden. Wie zum Beispiel, dass ein nach vorn stehendes Schulterblatt auf jeden Fall zum Schulterimpingement führt. Dem ist nicht so!

Wir durchleuchten das ganze jetzt mal genauer und bringen Licht ins Dunkle.

Die Begründung des Impingementsyndroms, beruht auf der Theorie, dass der Zwischenraum zwischen dem Schulterdach und dem Schulterkopf zu klein sei und es daher zu Reizungen der dazwischenliegenden Strukturen, also Sehnen, Nerven und Bändern gäbe. Auf dieser Theorie hin, vergrößert die Schulmedizin operativ diesen Zwischenraum, indem sie vom Schulterdach, also von der Scapula ein Teil des Knochens entfernen. Tatsächlich wäre diese Theorie mit der Studie vom November 2017 widerlegt (https://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736(17)32457-1/fulltext). An 32 verschiedenen Krankenhäusern in Großbritannien wurden Patienten in drei Gruppen aufgeteilt. Die eine bekam die Schulter-OP, die andere nur eine Placebo-Operation und wieder eine andere bekam weder eine echte noch eine Scheinoperation. Das Ergebnis ist erschreckend schlecht. Zwischen den Gruppen konnte KEIN Unterschied festgestellt werden! Damit waren die OPs vollkommen überflüssig und dennoch wird dies bis heute noch so betrieben. In vielen anderen Untersuchungen jedoch, stellte man fest, dass konservative Therapien, besonders die Übungstherapie, sprich zielgerichtete Übungen für die Schulter, hervorragend gegen Schulterschmerzen helfen und somit als erste Wahl der Behandlung herangezogen werden sollte.

Wie vorhin angesprochen, werden auch Asymmetrien der Schulter als festes Indizien für Schulterschmerzen gesehen. Auch dies wurde bereits in mehreren Studien widerlegt. Zumal jeder Therapeut etwas anderes sieht, keiner ist sich einig. Denn es gibt keine optimale Schulterposition! Jeder Mensch ist unterschiedlich. Wer nach Symmetrien im menschlichen Körper sucht, der sucht vergebens. So können z. B. 2 Menschen die gleiche Schulterposition haben, doch nur einer der beiden empfindet Schmerzen. Wie im vorherigen Beitrag bereits erwähnt, sind Schulterschmerzen eher multifaktorieller Natur. Jeder führt ein anderes Leben, mit anderen Bewegungsmustern etc. Schmerzen sind ein Zeichen für eine Entzündung der Weichteilstrukturen. Meistens durch Überforderung der Strukturen durch zu viel einseitige Belastungen und zu wenig Mobilität.

So wäre angebracht, die Begrifflichkeit des Impingementsyndroms zu ersetzten mit der Begrifflichkeit subacromialen Schmerzes. Denn es ist in den meisten Untersuchungen eben nicht wirklich klar, ob die Schmerzen von einem zu geringen Spalt zwischen Scapula und Humeruskopf stammen, noch von welcher Weichteilstruktur die Schmerzen stammen. Dem Patienten allein durch die Begrifflichkeit keine Perspektive zu schaffen, macht ihn psychisch kranker als er ist. Und die Psyche trägt nachweislich einen großen Teil zur Schmerzentwicklung und zum Heilungsprozess bei. Du bist also nicht machtlos und es gibt einen Weg zur Heilung!

Unsere Wirbelsäule

Unsere Wirbelsäule (WS) ähnelt einer Kette.

Sie fängt an, mit den 7 Halswirbeln, welche es unserem Kopf ermöglichen sich zu drehen. Anschließend folgen die 12 Brustwirbel, die unsere Rippen in sich schließen, die 5 Lendenwirbel und zu guter Letzt das Kreuzbein und Steißbein, welche das Ende bilden.

Jeder Wirbelabschnitt weist in seinen Wirbelkörpern anatomische Unterschiede auf, welche den Wirbeln unterschiedliche Bewegungsfreiheiten geben. Z. B. ist die Halswirbelsäule beweglicher als die Lendenwirbelsäule. Die einzelnen Wirbelsegmente für sich, sind nicht sehr beweglich, aber alle Wirbel im Verbund sind so beweglich, dass wir uns drehen und wenden, beugen und strecken können.

Jeder Wirbel, mit Ausnahme des ersten und zweiten Halswirbels (Atlas und Axis) haben trotz verschiedener anatomischer Merkmale das gleiche Bauprinzip. Sie bestehen aus den folgenden charakteristischen Bestandteilen:

  • dem Wirbelkörper
  • dem Spinalkanal
  • dem Wirbelbogen
  • dem Dornfortsatz
  • dem Querfortsatz
  • den Gelenkflächen

Als Zentrum unseres Bewegungssystems wird die WS auch als Achsenorgan bezeichnet. Trotz der, im Verbund hohen Beweglichkeit, ist die Wirbelsäule durch ihre starke Knochen-Knorpel-Verbindung, die tragende und stützende Säule des menschlichen Skeletts. Durch ihre Doppel-S-Form wird die Funktion der Pufferung von Stoßbelastungen im Vergleich zu einer geraden Ausrichtung wesentlich besser erfüllt. Dafür essenziell sind die Bandscheiben, die zwischen den Wirbelkörpern sitzen und mit ihnen verbunden sind.

Die Bezeichnung „Doppel-S-Form“ wird klar, wenn man sich die Wirbelsäule einmal von der Seite anschaut, also von lateral. Dann wird ersichtlich, dass sie im Hals- und Lendenwirbelbereich eine Krümmung nach ventral (Bauchwärts) und im Brust- und Kreuzbein eine Krümmung nach dorsal (Rückenwärts) aufweist. Die Krümmung nach ventral bezeichnet man als Lordose, die Krümmung nach dorsal als Kyphose.

Eine weitere wichtige Aufgabe der Wirbelsäule ist der Schutz unseres Rückenmarks im Spinalkanal.

Die Last, die wir auf unseren Schultern tragen, ist sehr groß. Dies wirkt sich natürlich auf unseren Rücken aus. Seien es die Schmerzen im LWS-Bereich oder oben im Nacken. Doch diesen Schmerzen können wir entgegenwirken!

Bei den aller wenigsten entstehen Schmerzen im Rücken rein orthopädischer Natur. So können 2 Menschen mit der „selben“ Skoliose 2 unterschiedliche Empfindungen haben. Der eine hat Schmerzen, der andere nicht.

Sicher kann man aber sagen, dass Haltungsschäden genauso wie Schmerzen nicht von selbst entstehen. Sie geben letztlich viel Aufschluss über unseren Lebensstil, denn dieser steht oft im Zusammenhang mit den empfundenen Schmerzen und der Körperhaltung. Also bitte nicht pauschalisieren. Eine abweichende Körperhaltung bedeutet nicht gleich Schmerz. Viel mehr Faktoren gilt es zu berücksichtigen. Dazu zählen:

  • der Grad der Abweichung von der Normalhaltung (welcher bei den Meisten äußerst gering ist)
  • wie widerstandsfähig die umliegende Muskulatur ist
  • und der psychosoziale Aspekt

Tatsächlich haben die letzten beiden Faktoren eine größere Gewichtung im Bereich der unspezifischen Rückenschmerzen als der Erste. Und hier landen wir wieder beim Lebensstil. Stelle dir doch bitte einmal folgende Fragen:

  • Wie ist deine Arbeitsplatzergonomie?
  • Bewegst du dich ausreichend am Tag?
  • Bewegst du dich eher einseitig?
  • Machst du ausreichend Sport?
  • Wie sieht dein Stressmanagement aus?
  • Schläfst du gut?
  • Etc. …

Ist deine Muskulatur nicht stark genug, so ist sie auch weniger widerstandsfähig, gegenüber im Alltag stattfindender Stressfaktoren. Dazu gehören natürlich die rein körperlichen Stressfaktoren, wie zu viele einseitige Bewegungen und generelle Muskelschwäche, aber auch die psychosozialen Stressfaktoren. Dies beinhaltet dein ganzes soziales Umfeld. Familie, Freunde, Arbeit und dein Alltag. Der wichtigste Part in der Sache bist natürlich du. Du entscheidest über die Umstände in deinem Leben. Wie sehr lässt du dich stressen? Du hast es in der Hand. Und Stressmanagementmethoden, gibt es eine ganze Menge. Das fängt damit an, sein Lebensstil in den aufgeführten Bereichen zu ändern, sich selbst zu ändern und für sein eigenes Wohlbefinden zu sorgen. Selbstverantwortung.

Komme einfach ins Tun.

Beide Ebenen, deine Körperhaltung und dein Lebensstil, sind ausschlaggebend für das Empfinden körperlicher Beschwerden, gerade im Rücken. Lass uns also gemeinsam einen Weg finden, damit es dir und deinem Körper wieder besser geht!

PS: Yoga und Sport im Allgemeinen schneiden in den Studien hinsichtlich der Verbesserung von Rückenschmerzen ausgezeichnet ab.

Davon hat sicher jeder schon einmal gehört. Aber bevor wir erklären, was es mit dem Prolaps auf sich hat, erst einmal ein wenig Anatomie.

Die Bandscheiben bilden das Verbindungsstück von Wirbel zu Wirbel. Sie bestehen aus 2 Teilen und erfüllen damit mehrere Funktionen. Außen bestehen sie aus einem festen, mehrschichtigen, faserigen Knorpelring (anulus fibrosus), der durch die oberhalb und unterhalb liegenden knorpeligen Deckplatte mit den Wirbelkörpern verbunden ist. Im inneren Teil umschließen die Fasern den Gallertkern (Nucleus pulposus), der sich durch einen hohen Wassergehalt auszeichnet.

Dank des hohen faserigen Anteils im Knorpelring, besitzen unsere Bandscheiben vorwiegend eine Eigenschaft, und zwar eine hohe Zugfestigkeit. Der Gallertkern kann große Mengen an Wasser binden, um seine Aufgabe als Stoßdämpfer zu erfüllen. Außerdem ist er weich und verschiebbar, um sich je nach Belastung auf die andere Seite auszudehnen.

Trotz der hohen Zugfestigkeit der Faserringe kommt es dennoch vor, dass der Gallertkern zum Teil oder vollständig aus dem Ring tritt. Dann spricht man von einer Bandscheibenvorwölbung (Protrusion) oder einem vollständigen Bandscheibenvorfall, also einem Prolaps. Das Schmerzhafte dabei ist nicht der Riss in den Knorpelring. Dieser sind wenig durchblutet und hat keine Nerven. Vielmehr stößt der Gallertkern gegen den Spinalkanal bzw. den Rückenmarksnerv, welcher das Schmerzsignal senden. Hinzu kommt, dass sich die umliegende Muskulatur aus Schutzfunktion zusätzlich fest macht und so noch zusätzlich Schmerzen in der Muskulatur entstehen.

Aber wie kommt es denn zu einer Protrusion oder einem Prolaps?
Es gibt nicht die eine Ursache. Die Ursache ist vielmehr multifaktoriell. Folgende Fragen kann man sich stellen:

  • Trinke ich genug Wasser und bewege ich mich ausreichend?
    Die Bandscheiben können sich nur ausreichend mit Nährstoffen und mit Wasser versorgen, wenn sie regelmäßigen Wechseldruckbelastungen ausgesetzt sind und genügend Wasser im Körper ist. Wie ein Schwamm, der sich vollsaugt und wieder auspresst. Geschieht das nicht, werden sie trocken und damit auch anfälliger für kleine Läsionen, also Risse.
  • Bewege ich mich zu einseitig?
    Einseitige Bewegung ist genauso giftig, wie zu wenig Bewegung. Hier dasselbe Prinzip. Die Bandscheiben werden erstens zu wenig „ernährt“ und zweitens sind sie einer ständigen einseitigen Belastung ausgesetzt. Dafür sind sie nicht konzipiert. Es kann Ihnen „zu viel“ werden.
  • Bin ich zu großen Belastungen für einen zu schwachen Rücken ausgesetzt?
    Ein „starker“ Rücken zeichnet sich durch die Zusammenarbeit aller Systeme aus, mit denen er zusammenarbeitet. Das ist zum einen der Bauch als auch der Po. Mit diesen bildet der Rücken also ein Dreiergespann. Haben eines oder mehrere der 3 Systeme eine zu schwache Muskulatur oder ein Ungleichgewicht, kann es sein, dass der Rücken einer zu großen Belastung ausgesetzt ist. Das hält er ein paarmal aus, aber nicht auf Dauer. Die Prävention durch sportliche Betätigungen ist hier also das A und O, und das Mittel der Wahl, um ein Prolaps konservativ zu behandeln.
  • Gibt es genetische Prägungen?
    Genetische Vorbelastungen, die ein Prolaps begünstigen, kommen kaum vor.

Wie so oft steht und fällt alles mit unserem Lebensstil. Ein Prolaps ist keine Zufallserkrankung, sondern Bild unserer eigenen Verantwortung gegenüber unserem Körper.

Unser Hüftgelenk

Hier findest du bald noch mehr Informationen.

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Das Verhältnis zwischen Hüftpfanne und Humeruskopf (Oberschenkelkopf), kann mit dem Schlüssel-Schloss-Prinzip verglichen werden. Hüftpfanne und Humeruskopf müssten also wie der Schlüssel in das Schloss, ohne Weiteres zusammenpassen und so eine funktionelle und anatomische Einheit bilden. Bei einer Hüftdysplasie (HD) ist dem nicht so. Einer der beiden Akteure oder auch beide, sind in ihrer Anatomie so verändert, dass sie nicht mehr zusammenpassen und nur schlecht eine funktionelle Einheit bilden können. Die Druckverhältnisse im Gelenk sind unausgeglichen, so entsteht an manchen stellen ein Überdruck, welcher dem Knorpel und dem Knochen schadet.

Wie es häufig der Fall ist, kann diese anatomische Veränderung angeboren oder auch erworben sein. Meistens ist sie angeboren. Dabei gibt es leichtere Formen der HD, die ohne Schmerzen verbunden sind und die schwereren Formen mit Schmerzen. Schwerere Formen der HD müssen auch behandelt werden (umso früher umso besser), da es im weiteren Verlauf nicht nur bei Schmerzen bleibt, sondern auch Gang- und Haltungsschäden entstehen, sowie die Arthrose. Im schlimmsten Fall kann es sogar zu einer Hüftluxation kommen. Das heißt, der Oberschenkelkopf rutsch ganz aus der Pfanne des Beckens heraus. Damit werden natürlich die umliegenden Strukturen auch beschädigt.

Prinzipiell wird das Hüftgelenk primär durch die knöcherne Struktur gehalten und sekundär durch Bänder, Sehnen und Muskeln. Das heißt, gerade wenn eine HD vorliegt müssen die Muskeln, Sehnen und Bänder mittels Training stabilisiert werden!

Betroffene haben auch mit Bewegungseinschränkungen, Gelenkinstabilität und Gelenkblockaden zu tun. Durch die Schmerzen oder der anatomischen Gegebenheiten an sich, gerät der Körper außerdem in Schonhaltungen, welche auch noch zu Schmerzen im Rücken oder in den Kniegelenken führen kann. Ist die Muskulatur in der Dysbalance jedoch gut angepasst, kann der Körper sich so weit stabilisieren, dass nicht mehr Schäden und Schmerzen als nötig auftreten.

Unser Kniegelenk

Das Knie, die gelenkige Verbindung zwischen unserem Becken und unserem Fuß. Damit birgt es eine große Aufgabe, denn es wirken Kräfte des Beckens und Kräfte und Erschütterungen des Fußes auf unser Knie. Das Knie hat eine enorme Kompensationskraft, doch wie schafft es das?

Um das zu verstehen, benötigen wir wieder ein wenig Hintergrundwissen, über die Anatomie des Knies.

Im Knie verbinden sich der Oberschenkelknochen (Femur), das Schienbein (Tibia) und die Kniescheibe, die Patella. Der Oberschenkel und das Schienbein bilden in dieser gelenkigen Verbindung ein Dreh- u. Scharniergelenk. Wir können es also beugen und auch leicht drehen. Zufälligerweise bildet das Knie das größte Gelenk in unserem Körper, es muss ja einiges abfangen. Aus diesen Fakten wird schon einiges klar, doch schauen wir mal weiter. Schaut man sich die alleinige anatomische knöcherne Verbindung des Kniegelenkes an, so stellt man fest, dass diese Verbindung nicht die Stärke des Knies ausmachen kann, denn diese ist sehr instabil. Gesichert wird das Knie hauptsächlich von den umliegenden Bändern und der Muskulatur! Ohne diese würden unsere Ober- u. Unterschenkel nur hin und her rutschen. Aber genau wegen ihrer großzügigen anatomischen Gelenkform ermöglichen sie uns überhaupt so viel Bewegungsfreiheit.

Die wichtigsten Bänder, die eben genau das Hin- und Herrutschen verhindern und somit unser Knie in seine Form halten und sichern, sind:

  • Das vordere und das hintere Kreuzband und
  • Das Innen- und Außenband des Knies sowie
  • Die „Kniescheibe“

Wie der Name der beiden Kreuzbänder es schon verrät, liegen diese beiden Bänder über kreuz. Genau zwischen Femur und Tibia. Sie sind permanent miteinander verspannt und verhindern so, das vor- oder Zurückrutschen des Schienbeins. Die beiden Seitenbänder verhindern das nach innen oder nach außen Kippen des Knies.

In Anführungsstriche haben wir hier noch mal die Kniescheibe gesetzt. Diese ist natürlich ein Knochen und damit keine alleinige Bänder- und Sehnenverbindung, doch in Verbindung mit der funktionellen Einheit, in der sie steht, übernimmt sie eine wichtige Rolle in der Kraftübertragung von Oberschenkel zu Unterschenkel.

Von oben und von unten wird sie so gespannt, dass sie genau über unserem Knie positioniert ist. Von oben, also mit dem Oberschenkelknochen ist sie „nur“ muskulär über die Quadrizepssehne verbunden. Nach unten hin zum Schienbein wird sie durch das Kniescheibenband gesichert. Hätten wir die Kniescheibe nicht als knöcherne Verbindung oder als Zwischenpart zwischen den Sehnen des Oberschenkels zum Unterschenkel, so würden enorme Reibungskräfte von den Sehnen auf dem Oberschenkelknochen wirken und wir hätten nur eine geringe Kraftübermittlung, da die Kniescheibe als Hebel fungiert. Jeder hat einmal im Physikunterricht gelernt, dass die Hebelwirkung eine enorme Kraftübermittlung darstellt. Mit dieser Konstruktion kann unser Knie mit dem Sechsfachen unseres Körpergewichtes belastet werden.

Kein Mensch ist derselbe! So unterschiedlich die Charaktere eines jeden Menschen sind, so unterschiedlich können auch die Körper sein. So auch bei den Knien.

Bei Kniefehlstellungen handelt es sich um verschiedene Achsenabweichungen. Die Achse wird dabei vom Hüft-, Knie- und Fußgelenk gebildet. Die gängigste Beinachse, welche als „normal“ herangezogen wird, bildet eine gerade Linie von der Hüfte bis zu dem Fußgelenk. Bei vielen Menschen kommt es vor, dass das Knie nach innen oder nach außen, von dieser Achse ausweicht. Das bedeutet nicht gleich, dass jeder, der eine Abweichung von der Norm hat, gleich Schmerzen haben muss. Da kommen noch einige Faktoren mehr dazu. Doch weicht das Knie erheblich von der geraden Achse ab, lohnt es sich, schon mal einen genaueren Blick hinzuwerfen.

Fällt das Knie nach innen, so spricht man von X-Beinen. Weicht das Knie nach außen aus, so spricht man von O-Beinen. Beide haben sie eines gemeinsam. Sie sind anfälliger für Meniskusschäden und damit auch für Schmerzen.

X-Beine kommen häufiger bei Menschen mit Übergewicht vor. Der Grund dafür, der Körper kann dadurch schlichtweg das Gewicht besser stabilisieren.  Weitere Gründe für die Entwicklung einer Achsenabweichung in die eine oder andere Richtung, können muskuläre Dysbalancen, Fußfehlstellungen, die Genetik oder vor allem aber auch zu weiche Knochen durch Mangelernährung sein!

Leider fängt dies schon in jungen Jahren an! Stichwort ist hier vorwiegend der Vitamin-D-Spiegel. Dieser spielt eine erheblich große Rolle bei der Entwicklung eines stabilen Knochens. Unsere Knochen bilden sich ca. bis zum 25. Lebensjahr aus. Gerade in den ersten Lebensjahren wächst das Skelett besonders stark. Herrscht in dieser Zeit ein Vitamin-D-Mangel, was im Durchschnitt der Fall ist, kann sich der Knochen nicht festigen und er bleibt weich. Der Knochen ist also zu schwach und verformt sich. Wirkt man dem auch im Erwachsenenalter nicht entgegen, hat man mit instabilen, leicht zerbrechlichen Knochen zu tun. Der Vitamin D Spiegel lässt sich leicht über ein Blutbild herausfinden. Aber Vorsicht! Die Vitamin-D-Werte der Labore sind nicht an die neuesten Erkenntnisse aus der Forschung angepasst. Hier braucht es also einen guten Arzt oder Heilpraktiker, der sich mit den Werten auskennt. Am besten ihr achtet auch so schon auf eure Gesundheit, indem ihr raus in die Sonne geht, euch gut ernährt und für ausreichend Bewegung und Sport sorgt! 

Hier findest du bald noch mehr Informationen.

Unser Sprunggelenk

Wie auf unserem Instagrambeitrag bereits vorgestellt, besteht unser Sprunggelenk aus zwei Gelenken. Dem oberen und dem unteren. Gehen wir zunächst auf die Anatomie und Biomechanik ein.

Das obere Sprunggelenk (Articulatio talocruralis)

  • Knöcherne Verbindung
    Es wird vom Schienbein (Tibia), Wadenbein (Fibula) und Sprungbein (Talus) gebildet. Tibia und Fibula umschließen mit ihren Gelenkflächen wie eine Zange die Sprungbeinrolle und geben dem oberen Sprunggelenk dadurch Stabilität. Das obere Sprunggelenk bildet damit außerdem die Verbindung zwischen Unterschenkel und dem Fuß. Auf den Körper wirkende Kräfte können durch diese Verbindung vom Fuß auf den Unterschenkel übertragen werden.
  • Bewegungsmöglichkeiten
    Funktionell stellt das obere Sprunggelenk ein Scharniergelenk dar. Dies ermöglicht eine Fußhebung (20-30°) und Fußsenkung (40-50°).

Das untere Sprunggelenk (Articulatio talotarsalis)

  • Knöcherne Verbindung
    Es wird aus dem Sprungbein (Talus) dem Fersenbein (Calcaneus) und dem Kahnbein (Os naviculare) gebildet und stellt eine Kombination zweier hintereinander liegender Gelenkräume dar. Das vordere untere (Kahn-, Sprung- und Fersenbein) und hintere untere Sprunggelenk (Sprung- und Fersenbein). Unter funktioneller Betrachtung handelt es sich aber um ein Gelenk.
  • Bewegungsmöglichkeiten
    Die zwei Hauptbewegungsrichtungen sind die Außen- (15-20°) & Innenrotation (35-45°), womit das funktionelle Bewegungsausmaß des Fußes erheblich erweitert wird, da es sich jetzt an Unebenheiten des Untergrundes anpassen kann.

Die Bänder des Sprunggelenks

  • Das Sprunggelenk ist wie jedes Gelenk durch einen kräftigen Bandapparat, besonders an den Seiten gesichert. Die Bandsicherung stellt auch die primäre Sicherung des Gelenkes dar. Die Anordnung der Außenbänder sorgt dafür, dass in jeder Fußstellung ein Bandanteil angespannt ist, um den Fuß vor dem Umknicken nach außen zu schützen.
  • Die drei wichtigsten Außenbänder sind das Ligamentum talofibulare posterius, Lig. talofibulare anterius, welche beide das Wadenbein und Sprungbein miteinander verbinden und das Lig. Calcaneofibulare, welches das Wadenbein und Fersenbein Verbindet. Auf der Sprunggelenksinnenseite verspannt das Innenband (Lig. deltoideum)das Schienbein mit dem Mittelfußknochen und das Pfannenband (Lig. calcaneonavuculare) das Fersenbein und Kahnbein miteinander.

Hier findest du bald noch mehr Informationen.

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